- Marneschlacht
- Mạrneschlacht,Bezeichnung für die Kampfhandlungen zu Beginn des Ersten Weltkriegs zwischen deutschen und alliierten Truppen in Nordfrankreich vom 5. bis 9. 9. 1914. Anfang September hatte der rechte Flügel des deutschen Westheeres (1.-5. Armee) etwa den Raum zwischen Paris und Verdun erreicht, die 1.-3. Armee überschritten die Marne Richtung Süden. Da die deutsche Führung auf die im Schlieffenplan ursprünglich vorgesehene Westumfassung von Paris aus Kräftemangel kurzfristig verzichten musste, bot sich die Möglichkeit, aus dem Festungsbereich Paris heraus in die nur schwach gedeckte rechte Flanke der deutschen 1. Armee vorzustoßen.Der von J. Gallieni veranlasste, die Marneschlacht einleitende französische Angriff östlich von Paris zwang die deutsche 1. Armee zum Abzug Richtung Norden an den Ourcq. So entstand zwischen ihr und der 2. Armee eine Lücke, in die ab dem 8. 9. im Zuge der am 6. 9. eingeleiteten allgemeinen Gegenoffensive britische und französische Kräfte eindrangen und die deutschen Truppen zum Rückzug hinter die Marne zwangen (»Wunder an der Marne«). Die Absetzbewegung, der sich zwangsläufig alle Nachbararmeen anschlossen, kam erst am 13./14. 9. hinter der Aisne und der Vesle zum Stehen.Mit dem Ausgang der Marneschlacht war die Absicht der Obersten Heeresleitung gescheitert, die alliierten Truppen entscheidend zu besiegen, um so einem langen Zweifrontenkrieg zu entgehen.
Universal-Lexikon. 2012.